Der Königstein bei uns in Westerhausen hat einen extra Kalenderstein!

 

 

Der Kalenderstein am Königstein:

Diese Tatsache wollte ich nicht glauben. Der Schweizer Experte hatte es aber ausdrücklich erwähnt! Das wollte ich als erstes testen, da ich diesen Berg nun wirklich sehr gut kenne. Nach der dritten Runde um den Felskom-plex hatte ich ihn gefunden. Es ist ein niedriges, flaches Sandsteinhügelchen, neben dem Fußweg. Das war sicherlich die Rettung für diesen Stein. Alle gingen daran vorbei, aber viele hatten auch schon ihre Namen eingeritzt. Die wichtigen Zeichen aber waren noch immer erkennbar. Ich nahm mir die Zeit und entfernte Moos Heide und diverse Kräuter aus den Spalten und von der Kante. Die Marken waren in den weichen Sandstein geschabte, bzw, gebohrte Mulden und Kerben. Ich markierte mir alle möglichen Formen und legte verschieden farbige Schnüre aus. Die entscheidenden Winkeldaten hatte ich mir als Gradzahlen notiert, außerdem kannte ich hier die Sonnenlaufpunkte am Horizont. Damit war es für mich einfacher und verständlich. Nach wenigen Minuten sah ich nun die entscheidenden Linien zu den wichtigen Punkten vor mir und konnte die Fotos dazu nehmen. Direkt vor dem kamelförmigen Kopf in 60 cm Höhe über dem Sandboden waren jetzt vor mir die Richtungen des Sonnenunterganges zur Tag- und Nachtgleiche, des Sonnenaufgangs und auch der Sonnen-untergangs  zur Sommersonnenwende dargestellt. Damit waren im Umkehrschluss nun auch die Richtungen zur Wintersonnenwende gegeben. Keiner brauchte dafür auf eine Felsen zu steigen und die Richtungen waren eindeutig. Dieses Ergebnis hat mich sehr überrascht und überzeugt.

Diese Anordnung auf dem kleinen Fels ist nach meinem Eindruck wesentlich älter als die doch etwas archaisch anmutenden Sitze oben auf dem Fels. Das war mehr etwas für ein größeres Publikum vor dem Fels und mit einem extra Vorführeffekt.

Dieser kleine Felsgnubbel war so etwas wie eine ganz primitive Himmelsscheibe, aber hier vor Ort. Sie war für jeden sichtbar und lesbar, der etwas davon verstand. Sicherlich waren die Zeichen vor rund 2 000 Jahren wesentlich besser erkennbar, aber immerhin!